Handwerkepoche | Freie Waldorfschule Saar-Hunsrück

Handwerkepoche

Die Handwerkerepoche 

Zusammen mit ihrer Klassenlehrerin erlebten die Kinder der dritten Klasse die alten Handwerksberufe hautnah. 

Als erstes wurde an der heißen Esse, mit Hilfe des Werklehrers gezeigt, welch kraftvolle und harte, aber trotzdem schöne und kunstvolle Arbeit ein Schmied in alter und neuer Zeit vollbringt. Jeder Schüler und jede Schülerin durfte einen Rundstahl in der heißen Glut des Schmiedefeuers zum glühen bringen und zu einem großen Nagel schmieden. 

Das Handwerk des Töpfers erlebten die Kinder, indem sie selbstständig aus Ton kleine Schüsseln herstellten, welche kunstvoll verziert wurden und im großen Brennofen der Schule fertiggestellt wurden. 

Das Spinnen wurde für die Kinder erlebbar, indem ein Elternteil der Klasse ein Spinnrad mit in den Unterricht brachte und alle einmal versuchen durften, einen Teil des langen Fadens gleichmäßig zu spinnen. Es stellte sich heraus, dass dazu ein erheblicher Teil an Fingerspitzengefühl nötig war. 

Beim Weben gab es großen Lärm und Gehämmer in der Klasse, da sich aus Brettern und Nägel ein jeder seinen eigenen „kabulischen Webrahmen“ baute. Auf diesem wurden im Anschluß schöne Bänder und Gürtel gewebt. 

Der Beruf des Schneiders wurde erprobt, indem sich alle ein Schnittmuster für eine Heinzelmännchenmütze aus Papier anfertigten und im Anschluss daran aus grünem Filz eine solche von jedem/r SchülerIn genäht wurde. Dabei kam der „Rückstich“ und der „Wendlingstich“ zur Anwendung. 

Als sechster Beruf hielt das Korbflechten Einzug und zusammen mit der Handarbeitslehrerin entstanden aus runden Holzplatten, welche als Boden dienten und Pettichrohr, welches zum Flechten des eigentlichen Korbes verwendet wurde, passend zur Jahreszeit schöne Osterkörbchen. 

Als letztes wurde das Klassenzimmer in eine Käserei verwandelt, in welcher die Kinder ihren eigenen Frischkäse herstellten. 

All dies hielten die SchülerInnen der dritten Klasse in ihren schön gestalteten Epochenheften fest. Der Höhepunkt war das Einüben eines kleinen Theaterstückes über die Heinzelmännchen von Köln sowie die Präsentation der eigenen Referate über selbst ausgesuchte Handwerksberufe in Partnerarbeit. 

Hierzu wurden die Eltern, sowie die Klassen 1 bis 5 eingeladen. 

Sandra Finkler